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Interview I Fondsjournal März 2025

Es ist Zeit für einen Aufholprozess

Mag. Michael Glück und Mag. Florian Wandl verantworten unseren 3 Banken Unternehmen & Werte Aktienstrategie. Nach einem schwierigen Umfeld in den vergangenen Jahren verzeichnete das Segment kleiner kapitalisierter Unternehmen mit Schwerpunkt in der D-A-CH-Region zuletzt ein klares Lebenszeichen.
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Fondsjournal: Wie hat sich das Marktsegment der europäischen Nebenwerte zuletzt entwickelt?
Michael Glück: Im Jahr 2024 erlebten europäische Small- und Mid Cap-Unternehmen, insbesondere jene in der DACH-Region, ein herausforderndes Marktumfeld. Während der deutsche Leitindex, der die 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands umfasst, ein beeindruckendes Jahresplus von fast 19 % verzeichnete und historische Höchststände verbuchen konnte, blieb der deutsche Mid Cap Index mit einem Rückgang von fast 6 % deutlich hinter der Performance höher kapitalisierter Unternehmen zurück. Der deutsche Index für Small Caps konnte ebenso wenig überzeugen. Diese Schwäche setzt sich seit dem Jahr 2022 fort.



Wie kann man sich diesen Kontrast zwischen hoch- und niedrigkapitalisierten Unternehmen erklären?
Glück: Mehrere Faktoren trugen zu dieser Entwicklung bei. Die gestiegenen Zinssätze in Europa erhöhten die Finanzierungskosten für kleinere Unternehmen tendenziell etwas stärker als für Großunternehmen, da diese über eine geringere finanzielle Flexibilität verfügen und mit einem begrenzten Zugang zum Kapitalmarkt konfrontiert sind. Dadurch wurde das Wachstumspotenzial beeinträchtigt sowie Investitionsmöglichkeiten eingeschränkt. Unternehmen im Portfolio, welche überproportional von der Baukonjunktur abhängig sind, waren besonders von der geringeren Investitionsfreudigkeit betroffen. Dazu zählen unter anderem der Heiz- und Lüftungssystemhersteller Zehnder oder der deutsche Produzent von Dämmmaterialen STO.

Welche Effekte kamen noch zum Tragen?
Glück: Die allgemeine Stimmungslage in der deutschen Industrie, ausgehend vom Automobilsektor, erreichte im Jahr 2024 einen Tiefpunkt. Zudem führte die wirtschaftliche Unsicherheit, insbesondere in Bezug auf die Nachfrage aus China, zu einer Zurückhaltung der Investoren gegenüber Unternehmen aus dem Small- und Mid-Cap Bereich, die stark exportabhängig sind. Im Weiteren sind kleinere Unternehmen gerade in Rezessionsphasen anfälliger für eine Eintrübung der Konjunktur, was das Sentiment der Anleger gegenüber Small Caps stark negativ beeinflusste.

Gibt es bereits Anzeichen für einen Turnaround?
Glück: Wie wir bereits im Zuge unserer Leitplanken für das Jahr 2025 erläutert haben, gehen wir davon aus, dass die allgemeine Stimmung in der Euro-Zone im 4. Quartal 2024 auf einem Tiefpunktangelangt ist. Neben zusätzlich erwartbaren Zinssenkungen, einem weiteren Rückgang der Inflation und einer indirekten Unterstützung der europäischen Wirtschaft durch die geplanten Konjunkturmaßnahmen in China könnten auch Impulse von einer neuen deutschen Regierung kommen, die einen pragmatischeren Umgang mit der Schuldenbremse findet und die Konjunktur ankurbelt. Während eine Entspannung im Russland-Ukraine-Krieg wohl für einen sehr deutlichen Auftrieb sorgen würde, könnte eine möglicherweise drohende Eskalation des Handelskonflikts mit den USA rund um die Zollthematik hingegen als gewisser Risikofaktor wahrgenommen werden.

Wie ist die aktuelle Strategie?
Florian Wandl: Der Fonds investiert in familiengeführte Unternehmen bzw. Hidden Champions, an dieser Strategie haben wir auch in den letzten schwierigen Jahren nichts geändert. Der Fokus liegt daher auf dem europäischen Small-/Mid-Cap Bereich und den Kern bildet hier wiederum die DACH-Region. Wir setzen auf ein ausgewogenes Portfolio, wobei bei der Einzeltitelselektion fundamentale Unternehmenskennzahlen bzw. auch eine Betrachtung der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells eine wesentliche Rolle spielen. Die Regionen-Gewichtungen haben wir im Fonds weitestgehend gleichgelassen, das heißt um die 40 % der Gewichtungen stellen Unternehmen mit Sitz in Deutschland dar. Je um die etwa 20 % österreichische und Schweizer Unternehmen. Der restliche Teil des Portfolios ist zusammengesetzt aus europäischen Hidden Champions bzw. familiengeführten Unternehmen außerhalb der DACH-Region. Auf Einzeltitelebene gab es einige interessante Neugewichtungen, so wurden zuletzt einige Unternehmen zugekauft, welche von einem Kriegsende in der Ukraine profitieren würden, beziehungsweise wurde bei bestehenden Gewichtungen hier weiter aufgebaut. Dies sind vor allem Unternehmen aus der Grundstoffindustrie oder Infrastruktur.

Was sind konkrete Beispiele?
Wandl: Ein Neuzugang ist Saint-Gobain, ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Bau- und Werkstoffe. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt innovative Lösungen für den Neubau, die Renovierung und die Industrie. Saint-Gobain bietet ein breites Sortiment an Produkten und Dienstleistungen an, darunter Glas, Dämmstoffe, Gips, Mörtel, Keramik und Schleifmittel. Weiteres wurde Heidelberg Materials gewichtet, ebenfalls ein global operierender Produzent und Anbieter von Baumaterialien. Das Unternehmen produziert und vertreibt Zement, Zuschlagstoffe, Transportbeton und Asphalt und ist mit seinen über 60.000 Mitarbeitern in mehr als 50 Ländern vertreten. Heidelberg Materials hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Auch neu im Portfolio ist mit Nexans ein französischer Hersteller von Kabeln und Kabelsystemen. Nexans bietet ein breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen für die Energie-, Telekommunikations- und Transportindustrie. Eine Position, die wir schon länger im Portfolio halten, aber nun weiter ausgebaut wurde, ist die STRABAG. Die STRABAG ist ein führender europäischer Baukonzern mit Sitz in Österreich und in den Bereichen Hoch- und Tiefbau, Verkehrswegebau,Spezialtiefbau sowie Stahl- und Tunnelbau aktiv.

3 Banken Unternehmen & Werte Aktienstrategie (R) (A)

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