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Zurück Kaufen und liegen lassen

Interview I Fondsjournal März 2025

Kaufen und liegen lassen

Michael Kaser, Fondsmanager des 3 Banken Sachwerte-Fonds, beschreibt das aktuelle Umfeld und die Fondsstrategie.
Quelle: Shutterstock
Fondsjournal: Herr Kaser, der Goldpreis erreichte zuletzt ein Rekordhoch nach dem anderen. Was sind die aktuellen Gründe für diesen Anstieg?
Michael Kaser: Gold erreichte im Jahr 2024 laufend neue Rekordhochs und verteuerte sich um 27 Prozent. Auch heuer scheint sich die Entwicklung fortzusetzen, denn der Goldpreis liegt nur noch knapp unter der psychologisch wichtigen Marke von 3.000 US-Dollar. Dass Gold im Rallyemodus ist, liegt unter anderem an Trumps protektionistischer Handelspolitik. Denn selbst wenn US-Zölle kurzfristig die heimische Wirtschaft stärken, führen sie langfristig zu Effizienzverlusten und treiben die Inflation nach oben. Vergeltungszölle der betroffenen Länder und ein daraus resultierender Handelskrieg würde zudem das weltweite Wirtschaftswachstum beinträchtigen. Dieses Misstrauen treibt Anleger vermehrt in die als sicher geltende Assetklasse Gold.

Ist die Rallye beim Goldpreis Ihrer Meinung nach bald beendet?
Kaser: Nein, wir halten einen weiteren Anstieg durchaus für möglich, denn die Gründe für den steigenden Goldpreis liegen nicht nur in den USA. Mittlerweile herrschen andere Regeln am Goldmarkt. Früher wurde der Preis vor allem durch westliche Investoren beeinflusst, doch nun sind neue Käufer am Markt: Zentralbanken aus dem asiatischen Raum. Denn die nichtwestlichen Staaten wollen sich durch den Kauf von Gold gegen mögliche Sanktionen absichern, da sie über das Edelmetall in diesem Fall weiterhin frei verfügen könnten, ohne auf den US-Dollar angewiesen zu sein. Und sieht man sich die derzeitigen Goldreserven dieser Staaten an, ist immer noch deutlich Luft nach oben.

Wie sieht die aktuelle Zusammensetzung des Portfolios aus?
Kaser: Wir haben, wie oben beschrieben, weiter eine starke Überzeugung bei Edelmetallen. Gold ist seit Anfang 2024 an der Gewichtungsgrenze von etwa 25 % investiert, darüber hinaus haben wir eine 4-prozentige Silberquote, welche entsprechend dem Fondskonzept allerdings innerhalb der Rohstoffquote, die bei circa 25 % liegt, ge-führt wird. Sachwertaktien sind ebenfalls an der Höchstgrenze inves-tiert, welche bei etwa 30 % liegt. Im Immobiliensektor haben wir Ende letzten Jahres begonnen, weitere Aktien zu kaufen. Die erwarteten weiteren Zinssenkungen der EZB dürften die Immobilienwirtschaft stützen. Und mittelfristig führt die positive demografische Entwicklung in den Städten und Ballungszentren zu einem höheren Wohnbedarf.

Kommen wir auf Sachwertaktien zu sprechen. Wie sind Sie hier positioniert?
Kaser: Dieses Segment bilden wir mit unserer Sachwerte-Aktienstrategie ab, in der wir auch frühzeitig begonnen haben, die Goldquote durch den Kauf von Minenaktien auf circa 25 % zu erhöhen. Mit einer 1-Jahres-Performance von knapp 70 % konnten sich Goldminenaktien noch besser entwickeln als das Edelmetall selbst. Unternehmen im Fonds wie Agnico Eagle Mines oder Kinross Gold konnten bereits Gewinne von über 100 % einfahren. Anders entwickelten sich hingegen Bergbauunternehmen der Industriemetalle Kupfer und Aluminium. Die Risiken aufgrund der schwächelnden Wirtschaft in China und Trumps Ankündigung von Einführzöllen dämpften deren Preise. Im Fonds waren und sind wir daher bei diesen Metallen leicht untergewichtet. Langfristig dürfte aber wegen der Energiewende die Nachfrage nach Mineralien wie Kupfer steigen. Daneben sind wir auch in Unternehmen mit Gütern des täglichen Bedarfs wie Gesundheit und Basiskonsum investiert. IT-Unternehmen sucht man im Fonds vergeblich, da diese nicht im Einklang mit unseren Kriterien Inflationsschutz und Krisenresistenz stehen. Da der Weltindex mittlerweile sehr stark von Technologieunternehmen geprägt ist, kann sich die Wertentwicklung des Fonds entkoppeln und unterstreicht damit den Diversifikationscharakter.

Welchen grundsätzlichen Ratschlag geben Sie mit?
Kaser: Unser Produkt ist sehr konservativ ausgerichtet und lieferte rückbetrachtet attraktive Renditen. Der Ansatz wurde in den letzten 15 Jahren nie verändert, was dafür spricht, dass die Kombination der angesprochenen Assetklassen Sinn macht. Aus unserer Sicht ist die Strategie ein sehr diversifizierendes Basisinvestment, welches mit seinem Eigenleben jede Depotstruktur bereichert, gerade auch in einem Umfeld, das von hohen geopolitischen Risiken geprägt ist. Wir haben immer kommuniziert, dass eine Sachwerte-Strategie kein Investment sein sollte, das man taktisch zeitweise hat oder dann wieder nicht hat. Dieser TimingIllusion sollte man sich nicht hingeben. Kaufen und liegen lassen.

3 Banken Sachwerte-Fonds

Die Finanzmarktaufsicht warnt: Der „3 Banken Sachwerte-Fonds kann bis zu 30 vH in Veranlagungen gemäß § 166 Abs. 1 Z. 3 InvFG 2011 (Alternative Investments) investieren, die im Vergleich zu traditionellen Anlagen ein erhöhtes Anlagerisiko mit sich bringen. Insbesondere bei diesen Veranlagungen kann es zu einem Verlust bis hin zum Totalausfall des darin veranlagten Kapitals kommen.
Hinweis: Im Rahmen der Anlagepolitik investiert der 3 Banken Sachwerte-Fonds hauptsächlich in Anteile an anderen Investmentfonds.

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