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Zurück „Mit dieser Strategie setzen wir auf Marktbreite – und nicht auf einige wenige Riesenunternehmen.“

Interview I Fondsjournal November 2024

„Mit dieser Strategie setzen wir auf Marktbreite – und nicht auf einige wenige Riesenunternehmen.“

Die Fondsmanager Florian Wandl und Peter Ganglmair erklären das Konzept des 3 Banken Dividend Champions und beschreiben die Gemeinsamkeiten zu den kürzlich neu aufgelegten „Quality Produkten“.
Quelle: Shutterstock
Fondsjournal: Was versteht man unter sogenannten Dividend Champions?
Florian Wandl: Wie der Fondsname bereits nahelegt, verfolgen wir mit diesem Fondskonzept das Ziel, in jene Aktien zu investieren, welche besonders stabile Dividendenzahlungen vorweisen können. Das heißt im Konkreten, dass die Dividende eines Unternehmens in mindestens zehn aufeinanderfolgenden Jahren gesteigert worden ist. Solche Titel betrachten wir als Dividend Champions. Dies geschieht unter Berücksichtigung eines disziplinierten Investmentprozesses und der Orientierung an einem Dividendenindex, dessen Daten uns von MSCI bereitgestellt werden. Hierbei bedienen wir uns seit Juli eines erprobten Ansatzes, der bereits seit Anfang des Jahres auch in unserer neu vorgestellten Quality-Produktfamilie erfolgreich zum Einsatz kommt.

Handelt es sich bei diesem Produkt also um eine Erweiterung der Quality Produktfamilie?
Peter Ganglmair: Ja und nein. Das Thema Qualitätsaktien haben wir mit unseren neu aufgelegten Fonds abgedeckt und sehen uns hier gut aufgestellt für die Zukunft. Wir haben eine globale, eine US-amerikanische und eine europäische Variante. Man kann den 3 Banken Dividend Champions gewissermaßen als Schwesterprodukt der hauseigenen Quality-Fonds betrachten. Es ist unsere indexorientierte, kostengünstige und effiziente Antwort auf die passive ETF-Anlagewelt. Wir führen mit dem Dividend Champions fort, was wir mit dem Quality Champions begonnen haben. Bei der Portfoliokonstruktion verfolgen wir eine identische Logik mit gleichen Prozessschritten. Als Basis für den Dividend Champions dient jedoch ein Dividendenindex von MSCI. Hinzukommen auch Unterschiede bei der Titelanzahl, Gewichtungsmethode und dem Branchenfokus.

Was sind nun die genauen Differenzierungsmerkmale dieser beiden Strategien?
Wandl: Wie bereits erwähnt gibt es gravierende Unterschiede bei der Titelanzahl. Während die Quality-Produkte einen fokussierten Einzeltitelansatz mit einer variablen Titelanzahl von bis zu 100 Titeln verfolgen, steht beim Dividend Champions ein diversifiziertes Portfolio mit ungefähr 250 Titeln im Vordergrund. Wir gehen bei dieser Strategie also deutlich in die Breite. Auch bei der Gewichtungsmethode setzt der Dividend Champions mit seiner annähernden Gleichgewichtung einen anderen Schwerpunkt als unsere Quality-Fonds, die mit ihren flexiblen Gewichtungen hingegen eher darauf abzielen, die Marktkapitalisierung der investierten Unternehmen zu berücksichtigen.

Das heißt also, die hochkapitalisierten Technologietitel, welche für einen Großteil der Performance der vergangenen Jahre verantwortlich waren, spielen hier eine untergeordnete Rolle?
Ganglmair: Das ist richtig. Der amerikanische Aktienmarkt hat die letzten 15 Jahre geprägt und viele Anleger haben bewusst, oder auch unbewusst eine hohe Einzeltitelkonzentration in ihren Depots. Kein Trend hält ewig, somit wollten wir eine Alternative zu den marktkapitalisierten Indizes liefern. Der größte Titel im DAX beispielsweise ist mit einer Gewichtung von über 15 % die SAP-Aktie. Viele Indizes haben ein Klumpenrisiko aufgebaut, wonach die Performance von einigen, wenigen Titeln abhängig ist. Der 3 Banken Dividend Champions geht somit absichtlich in die Breite und mit rund 250 Titeln und rund 0,4 % Gewichtung je Einzeltitel fühlen wir uns hier sehr wohl. Bei der Quality Produktserie haben wir uns bewusst für die Gegenseite entschieden – für eine stärkere Orientierung an der Marktkapitalisierung. Allerdings verfügen unsere Fonds über eine Höchstgrenze von 5 % pro Einzeltitel, welche zweimal jährlich dorthin zurückgeführt wird.

Der Fonds wäre demnach als Beimischung und Diversifikation für ein Depot ideal geeignet bzw. auch für eine defensivere Anlegerschicht?
Ganglmair: Das würden wir schon so sehen. Bei den Branchengewichtungen sieht man, dass der Dividend Champions ein deutliches Untergewicht in Technologie aufweist und stattdessen tendenziell defensivere Sektoren stärker betont. Auch die Volatilitäten des Fonds sind deutlich geringer als bei den gängigen Konkurrenzfonds. Die Kombination des 3 Banken Global Quality Champions und des 3 Banken Dividend Champions hat sich in der Vergangenheit als sehr lukrativ erwiesen, um ein langfristig solides Ergebnis zu erzielen, in allen Marktphasen. Der Dividend Champions bietet sich aufgrund seines diversifizierten Charakters mit etwa 250 Einzeltiteln und annähernder Gleichgewichtung als Beimi-schung zu fokussierten Einzeltitelstrategien an. Aufgrund des defensiveren Branchenfokus mit einem Untergewicht an Technologie-Aktien kann der Fonds im Portfoliokontext als Ergänzung zu jenen Produkten dienen, die ein größeres Exposure gegenüber den Technologieriesen haben und zur Ausgewogenheit der Gesamtstrategie beitragen.

Welche Gründe sprechen nun genau für solch eine große Titelanzahl?
Wandl: In Verbindung mit dem Konzept der Gleichgewichtung trägt die relativ hohe Titelanzahl zu einer Risikostreuung bei. Die Abhängigkeit von einem einzelnen Titel sinkt, die Gesamtentwicklung sämtlicher im Portfolio gehaltener Positionen ist deutlich relevanter. Wir möchten damit bewusst einen Kontrast zu fokussierten Einzeltitelstrategien bieten, die sich bei der Gewichtung an der Marktkapitalisierung der investierten Unternehmen orientieren. Die Kooperation mit MSCI und die damit verbundene Reduktion des eigenen Research- und Analyseaufwands erlaubt es uns, ein solch umfangreiches Portfolio zu managen und sämtliche Titel im Blick zu behalten.

Auf welchen konkreten Auswahlkriterien basiert diese Dividenden-Strategie, bzw. der zugrundeliegende Index?
Wandl: Naturgemäß haben wir einen sehr starken Fokus auf die Ausschüttungspolitik der Unternehmen. Für den zugrundeliegenden Dividendenindex werden die Konstanz und Stabilität der Dividendenzahlungen als primäre Auswahlkriterien herangezogen. Eine strenge Voraussetzung ist, dass die Dividende eines Unternehmens in mindestens zehn aufeinanderfolgenden Jahren gesteigert worden ist. Eine kontinuierliche Steigerung der Dividenden steht damit stärker im Vordergrund als die Höhe der Ausschüttung. Um etwaige Klumpenrisiken vermeiden zu können wird ebenso darauf geachtet, dass einzelne Sektoren nicht mehr als 30 % des Portfolios ausmachen.

Wie kommen Sie schließlich vom Dividendenindex zu einer fertigen Portfoliokonstruktion?
Ganglmair: Ausgehend vom erwähnten MSCI-Dividendenindex beginnt die Prozesskette schließlich bei uns. Bei allen Veranlagungsentscheidungen in unseren Investmentfonds setzen wir intern definierte ethische Mindeststandards voraus, wodurch wir Investitionen in kontroverse Geschäftsmodelle zu vermeiden versuchen. In diesem Fall werden z.B. die beiden Rüstungsunternehmen Lockheed Martin und Northrop Grumman ausgeschlossen. Im nächsten Schritt werden die verbleibenden Titel mittels einer statistisch-mathematischen Gewichtungssteuerung auf Basis einer Korrelationsanalyse in ein diversifiziertes Einzeltitelportfolio mit etwa 250 Titeln reduziert. Das Portfolio wird quartals-weise überwacht und bei Bedarf können die Gewichtungen angepasst werden. Die Neuaufnahme von Titeln in das Investmentuniversum erfolgt lediglich einmal jährlich, jeweils im 4. Quartal. Die Branchen-, Regi-onen- und Ländergewichtungen können vom Vergleichsindex abweichen. Indexnähe steht jedoch stets im Vordergrund. Dieser Prozess ist nicht neu, sondern hat sich bereits bei den Quality-Champions bewährt.

Welche Vorteile bietet dieser Ansatz?
Wandl: Durch die Bereitstellung der Rohdaten durch MSCI können wir den hauseigenen Research- und Analyseprozess effizienter gestalten und uns auf die entscheidenden Schritte in der Prozesskette konzentrieren. Es ist faktisch eine Symbiose zwischen aktiver und indexorientierter Anlagewelt. Diese Vorteile geben wir den Investoren in der Form einer attraktiven Kostenstruktur weiter, was sich vor allem bei einem längerfristigen Veranlagungshorizont besonders bewährt. Die Verwaltungsentschädigung liegt deutlich geringer als bei Vergleichsfonds und somit ist dieser Fonds auch für Fondssparpläne bestens geeignet. Wir sehen uns mit dem indexorientierten Zugang sowie dem effizienten und kostengünstigen Konzept als Alternative zur passiven Anlagewelt und bieten eine Antwort für all jene, die indexnahe Fonds oder ETFs bevorzugen.

Wie ist das Portfolio aktuell zusammengesetzt?
Wandl: Die dominierende Region ist Nordamerika. Die USA und Kanada stehen zusammen für etwa 78 % des Portfolios. Die Region Europa repräsentiert ca. 14 %, wobei hier vor allem Unternehmen aus Großbritannien und der Schweiz vertreten sind. Die restliche Allokation entfällt auf die Region Asien und Pazifik, die sich zum überwiegenden Teil aus japanischen Unternehmen zusammensetzt. Auf Sektorebene werden Finanz-wesen, Industrie und Versorger besonders stark betont. Die Branchen zyklischer Konsum, Kommunikationsdienste und Technologie sind hingegen weniger stark präsent.

Bietet das aktuelle Marktumfeld einen günstigen Einstiegszeitpunkt für solch eine Dividenden-Strategie?
Ganglmair: Bei den globalen Aktienmärkten können wir auf eine sehr erfreuliche Entwicklung zurückblicken. Die Kursanstiege und Hochstände an den US-Börsen sind über weite Strecken jedoch auch mit der Stärke von US-amerikanischen Big Tech Unternehmen wie Nvidia und Microsoft einhergegangen. Sobald diese Konzentration auf einige wenige Titel aus dem Technologie-Umfeld nachlässt und der Markt wieder an Breite gewinnt, sollte eine diversifizierte Strategie die Vorteile ausspielen können.

Weitere Informationen finden Sie unter den folgendem Link:

​​​​​​​3 Banken Dividend Champions (R) (A)
 
​​​​​​​3 Banken Dividend Champions (I) (A)

​​​​​​​Hinweis: Das Nettovermögen kann aufgrund der Portfoliozusammensetzung oder der verwendeten Portfoliomanagementtechniken unter Umständen eine erhöhte Volatilität aufweisen.
 

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