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Zurück Der kommende Zinssenkungszyklus gibt Rückenwind

Interview I Fondsjournal Oktober 2024

Der kommende Zinssenkungszyklus gibt Rückenwind

Die Erstauflage des Laufzeitenfonds 3 Banken Energiewende 2030 liegt nun annähernd zwei Jahre zurück. Die Fondsmanager Robert Riefler und Michael Kaser beschreiben das bisher komplizierte Umfeld und die aktuelle Strategie.
Quelle: Shutterstock
Fondsjournal: Das Fondskonzept hat noch 6 volle Jahre Laufzeit vor sich, wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?
Robert Riefler: Aktuell ist klar, dass heute rückblickend sehr viel weniger in Richtung der Energiewende umgesetzt wurde, als wir Investoren erwartet hatten, auch wenn unsere Annahmen zum Zeitpunkt der Auflage plausibel waren.

In der Vergangenheit war das Thema, insbesondere hinsichtlich erneuerbarer Energien, immer wieder von sehr starken Zyklen in beide Richtungen geprägt. Muss man das auch jetzt wieder erwarten?
Riefler: Die Kursentwicklungen mancher Aktien legen diesen Schluss tatsächlich nahe, und in einigen Branchen sorgten die sehr ambitionierten Ankündigungen der Politik, teils gefolgt von sehr schwacher oder schleppender Umsetzung, für erhebliche Probleme. Andererseits gibt es jedoch auch mehrere Branchen der Energiewende, die deutlich wachsen konnten und in denen positive Entwicklungen offensichtlich sind. Die Intensität der erwähnten Zyklen hat unseres Erachtens eher zugenommen, und insbesondere in manchen Segmenten der erneuerbaren Energien haben wir den negativen Zyklus bereits gesehen, was man sicher als positive Ausgangslage für die kommenden Jahre deuten kann. Rückblickend kann man auch festhalten, dass die Stressphasen – so wie in den meisten Märkten – oft dazu geführt haben, dass Unternehmen innovativer, kostengünstiger und effizienter geworden sind und somit vom Markt die Basis für eine kommende positive Zyklusphase nicht nur begünstigt, sondern in der Regel oft verstärkt wurde.

Welche Themen meinen Sie? Betrifft das die USA und Europa gleichermaßen?
Riefler: Vorab muss man festhalten, dass sich die der Energiewende zugrunde liegende Politik in den USA und Europa stark unterschiedlich entwickelt hat. Während das Investitionsprogramm der Amerikaner, der sogenannte Inflation Reduction Act, durch massive Steuergutschriften Investitionen in viele Branchen der Energiewende hoch attraktiv machte und so für den Boom einiger Branchen der US-Industrie verantwortlich ist, waren die Programme in Europa deutlich wirkungsschwächer. Das führte dazu, dass einerseits sehr junge Industrien wie beispielsweise die grüne Wasserstoffwirtschaft oder Teile der Kreislaufwirtschaft deutlich langsamer wachsen konnten als erhofft. Mittlerweile ist sogar das Erreichen grundlegender Ziele zur Etablierung dieser jungen Technologien fraglich. Andererseits führte das dazu, dass etwa Unternehmen im Bereich Energieeffizienz, die nicht jedem als erstes einfallen würden, wenn man das Thema Energiewende diskutiert, erheblich profitieren konnten. Beispiele dafür sind Schneider Electric oder Trane Technologies.

Stichwort e-Mobilität, wie sehen Sie hier das aktuelle Marktumfeld, gibt es genügend attraktive Investitionsmöglichkeiten?
Riefler: Der Fonds wurde bewusst so konzipiert, dass die Gewichtungen der fünf Themengebiete offen sind, sodass wir in den einzelnen Themen das Investitionsvolumen je nach Attraktivität erhöhen oder reduzieren können. Das hat dazu geführt, dass wir Investitionen in Unternehmen des erneuerbaren Energiesektors erhöht und insbesondere innerhalb des Themenblocks neue Mobilität reduziert haben. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass wir dieses Thema strukturell negativ sehen, lediglich dass die Attraktivität bei vielen Aktien noch nicht gegeben ist. Wie sich Mobilität konkret weiterentwickeln wird, ist hoch interessant und haben wir im Fokus. Wir wollen auch eine neuerliche Boomphase der e-Mobilität nicht ausschließen. Fakt ist heute jedoch, dass wir vor einigen Monaten auch in Tesla Gewinne mitgenommen haben und im Thema e-Mobilität aktuell nur noch ein Vollinvestment in BYD haben, sowie eine Satellitenposition in Albemarle.

In welche Themenbereiche investieren Sie noch?
Michael Kaser: Wir haben von Beginn an das Thema Energiewende in seiner Gesamtheit betrachtet und uns nicht nur auf die klassischen Sektoren wie erneuerbare Energie beschränkt. Das hat uns geholfen, die sehr ausgeprägten Zyklen der vergangenen zwei Jahre mehr oder minder gut zu überstehen. Konkret haben wir noch die Themen „Energie Sparen“, „Kreislaufwirtschaft“ und „Innovation & Technologie“ ins Portfolio aufgenommen; Letzteres umfasst Bereiche wie Halbleiter oder Energie- und Ressourcenmanagementlösungen. Innerhalb der Themenblöcke haben sich die Aktien sehr unterschiedlich entwickelt; die Titelselektion war in diesem Jahr dadurch von besonderer Bedeutung.

Investitionen in saubere Energie waren schwierig. Kommt jetzt der Wandel?
Kaser: Die Bewertungen von Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien erlebten in der Zeit von Corona einen wahren Boom. Diese Bewertungen spiegelten einen übertriebenen Optimismus in Bezug auf die Fundamentaldaten wider. Seitdem ist der Wert dieser Aktien jedoch deutlich gesunken. Wir denken, dass der Markt dieses Thema nun übermäßig negativ bewertet hat, indem er einen verallgemeinerten Ansatz gewählt hat, der weder die strukturellen Unterstützungsfaktoren des Sektors erfasst, noch zwischen den verschiedenen Akteuren unterscheidet. Der aktuelle wesentliche positive Treiber ist aber der von der US-Notenbank FED im September gestartete Zinssenkungszyklus. Wir gehen davon aus, dass Investoren dem Thema nun wieder vermehrt Aufmerksamkeit schenken werden.

Könnten das politische Umfeld in Europa und die US-Präsidentschaftswahl den Wandel noch stoppen?
Kaser: Der Anstieg der Zahl rechter Kandidaten in ganz Europa bedeutet nicht zwangsläufig, dass es mehr Widerstand gegen saubere Energieprojekte geben wird, da viele Politiker eine größere Versorgung mit heimischer Energie als Quelle für nationale Sicherheit und Arbeitsplätze betrachten. Auch die US-Wahl ist unserer Ansicht nach weniger problematisch, da vom IRA (Inflation Reduction Act) auch die Wirtschaft in republikanisch regierten US-Bundesstaaten stark profitiert. Der Rechtsruck könnte aber dazu führen, dass andere Prioritäten wie das Wirtschaftswachstum über die Dekarbonisierung gestellt werden, was Projekte verlangsamen würde. Entscheidend ist aber, das politische Getöse beiseite zu lassen und nüchtern die Geschäftsmodelle der Unternehmen zu analysieren. Börse funktioniert zum Glück nicht wie Politik.

Aktuell liegt der Fonds seit Gründung leicht negativ, jedoch deutlich besser als viele vergleichbare Produkte . Wie sehen Sie Chancen auf positive absolute Performancezahlen?
Riefler: Obwohl insbesondere Photovoltaik und Windkraft ständig ausgebaut werden, darf man nicht vergessen, dass der Anteil am gesamtem Stromaufkommen dieser beiden Technologien noch in vielen Regionen vergleichsweise niedrig ist, und deren Ausbau den Einsatz zusätzlicher Technologien erforderlich und Geschäftsmodelle ermöglichen wird. Zusammenfassend kann man den Ausblick folgendermaßen festhalten: Obwohl wir in den beiden letzten Jahren einen negativen Zyklus erlebt haben, sind die Kernelemente der Energiewende etabliert und man konnte sogar in diesen beiden Jahren Fortschritte vielerorts erkennen. Die strukturelle Wachstumsperspektive ist unseres Erachtens – vor dem Hintergrund deutlich reduzierter politischer Rhetorik – heute noch klarer als vor zwei Jahren, und die zyklische Dynamik ist aufgrund dessen, dass jegliche Euphorie verflogen ist, mittlerweile sehr günstig.
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Weitere Informationen finden Sie unter den folgendem Link:

3 Banken Energiewende 2030 (R) (T)

3 Banken Energiewende 2030 (I) (T)

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