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Interview I Fondsjournal Juni 2024

Höchste Flexibilität gepaart mit Nachhaltigkeitsfilter

Mit dem „3 Banken Zinschance Global“ wird unser Fondsangebot mit einer nachhaltigen Anleihestrategie erweitert, welche alle Anleihesegmente global abdeckt. Im Interview erläutert Fondsmanager Tobias Liebig das Konzept und beschreibt das aktuelle Marktumfeld.
Quelle: Andrii Yalanskyi via Shutterstock
Fondsjournal: Herr Liebig, per 3. Juni 2024 startet der „3 Banken Zinschance Global“. Was sind die wesentlichen Merkmale des neuen Produktes?
Tobias Liebig: Es handelt sich um einen nachhaltigen, global ausgerichteten Anleihedachfonds. Ziel ist die Konstruktion eines breit diversifiziertem Anleiheportfolios, welches flexibel alle Anleihemärkte nutzen kann, aber dennoch Klumpenrisiken vermeidet. Dies wird gewährleistet, indem intern Höchstgrenzen für einzelne Fonds, aber auch Anleihesegmente festgelegt werden. Wir investieren von klassischen Staatsanleihen über Unternehmensanleihen bis hin zu Hochzinsanleihen und Anleihen aus den Emerging Markets, sowie sogenannten Sonderthemen. Dabei handelt es sich um Anleihefonds, welche aufgrund ihrer Positionierung nicht den übrigen Anleihesegmenten zugeordnet werden können. Der Fonds hat zudem den Anspruch, ökologische und/oder soziale Aspekte bei der Auswahl der Anlageinstrumente zu berücksichtigen.

Wie funktioniert der Fondsauswahlprozess hinsichtlich Nachhaltigkeit?
Liebig: Die Integration von Nachhaltigkeitskriterien erfolgt über einen zweistufigen Prozess. Die erste Stufe basiert auf Ausschlusskriterien. Hier werden beispielsweise Unternehmen ausgeschlossen, welche gegen die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen oder die Grundsätze des UN Global Compacts verstoßen. Darüber hinaus werden Unternehmen eliminiert, die beispielsweise einen Umsatzanteil größer als 5 % in Kohleabbau oder kontroversen Waffen (0 %) erzielen. In der zweiten Stufe werden ESG-Kriterien mittels eines ESG-Bewertungsmodells integriert. In die Bewertung fließen Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren ein.

Wie funktioniert der fundamentale Fondsauswahlprozess?
Liebig: Es handelt sich um einen klassischen Top-down Ansatz. Verkürzt dargestellt werden im ersten Schritt die Quoten innerhalb des Anleihebereichs festgelegt und im zweiten Schritt die Produkte ausgewählt. Bei der Quotenfestlegung spielen fundamentale, technische sowie Sentiment-Indikatoren eine Rolle. Die Produktauswahl besteht im ersten Schritt aus einem quantitativen Screening, in dem potenzielle Fonds mithilfe von Risiko-/Ertragsindikatoren verglichen werden. Beim zweiten Schritt handelt es sich um eine qualitative Selektion. Wir führen intensive Gespräche mit den jeweiligen Managern, um insbesondere die strategiespezifischen Risiken bewerten zu können.

Wie könnte es am Anleihemarkt hinsichtlich Zinsentwicklung weitergehen?
Liebig: Durch einen der schnellsten Zinserhöhungszyklen in der Geschichte konnte die US-Zentralbank die Inflation im Höhepunkt Mitte 2022 bei 9,1 % bis auf 3 % senken. Die Konjunktur blieb im gleichen Zeitraum überraschend und wider der allgemeinen Befürchtung sehr stabil. Die sogenannte „Last Mile“ zum geldpolitischen Ziel von 2 % gestaltet sich seither aber etwas holprig. Die Zinssenkungshoffnungen wurden zuletzt vom Markt zunehmend zurückgenommen. Die Erwartungen für eine erste Senkung verschoben sich weiter in die Zukunft, der Markt erwartet derzeit ein bis zwei Zinssenkungen beginnend im September. Die Renditen in den etablierten Industriestaaten stiegen dadurch an. Die Vorlaufindikatoren zu Löhnen und Mieten zeigen trotz Rückgang noch Unsicherheit, die Marktanpassung dürfte aber größtenteils abgeschlossen sein.

Weitere Anstiege sollten auch durch das erste Anleihekaufprogramm des US Treasury Department seit 20 Jahren gedämpft werden. Ab Juni dürfte sich dann der Anleiheabbau aus den Coronahilfsprogrammen der FED halbieren und ebenfalls die Renditen stützen. In Europa scheint aufgrund der schwächeren Konjunktur ein erster Senkungsschritt der EZB bereits im Juni als wahrscheinlichstes Szenario. Im Gegensatz zu den etablierten Industriestaaten sind Inflation und Zinserhöhungen in China kein Thema. In vielen anderen Staaten der Emerging-Markets ist man im Zyklus bereits voraus und es wurden bereits erste Senkungen vorgenommen. Für einen globalen Anleihefonds mit hoher Flexibilität ergeben sich dadurch momentan interessante Chancen.

Wie ist ihre aktuelle Einschätzung zu den unterschiedlichen Anleihesegmenten?
Liebig: Fallende Zinsen und ein stabiler USD sollten sich positiv auf die Emerging-Markets-Länder auswirken. Die historisch ungewöhnliche Führung der Schwellenländer im Zinszyklus sollte vor allem den Lokalwährungsanleihen nützen. China hat eine längere konjunkturelle Durststrecke hinter sich, die Rufe nach stärkerer wirtschaftlicher Unterstützung durch die Regierung werden lauter. Aufgrund von Verflechtungen sehen wir hier unter anderem Chancen für die wirtschaftlich kleineren, sogenannten Frontierländer.

Durch die Kombination von hohen Ersparnissen aus der Corona-Zeit und einem gestiegenem Anteil an Fixzinskrediten ist die Nettozinsbelastung in diesem Zinszyklus stark verzögert. Das Zinseinkommen aus Einlagen übersteigt derzeit die Belastungen aus vorhandenen Krediten. Durch zukünftigen Refinanzierungsdruck und schmelzenden Ersparnissen kann sich das aber im Zeitablauf schnell ändern. Im historischen Kontext konnten vor allem Unternehmensanleihen in zeitlicher Nähe zu Beginn eines neuen Zinssenkungszyklus profitieren. Die Renditen sind attraktiv, aber die Risikoaufschläge haben sich bereits stark eingeengt. Bei Hochzinsanleihen bevorzugen wir aufgrund bewertungstechnischer Faktoren Europa gegenüber USA. Während die Haushalte und Unternehmen vorerst mit abgeschwächter Wirkung von den Zinserhöhungen getroffen wurden, sind die Staatshaushalte im Verhältnis bereits stärker belastet. Bei Staatsanleihen sind wir daher aus Chance-/Risikosicht neutral positioniert und selektiv investiert.

Für wen eignet sich der 3 Banken Zinschance Global?
Liebig: Der Fonds eignet sich mit seinem ausgewogenen breit diversifizierten Portfolio als Anleihen-Basisinvestment. Darüber hinaus werden klare Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt und sämtliche Chancen in den verschiedenen Anleihen-Segmenten wahrgenommen. Es handelt sich um ein Produkt, dass den Anspruch hat, mittelfristig positive Erträge über der Inflation zu erzielen. Als Zielgruppe bieten sich somit risikoaverse Investoren an, welche dennoch die Chancen der globalen Anleihemärkte nutzen möchten.

Wo liegt die aktuelle Renditeerwartung?
Liebig: Zum Fondsstart werden wir durchgerechnet durch alle Fonds eine durchschnittliche Restlaufzeit von rund 7 Jahren, bei einer Rendite von circa 4,5 % p.a. haben.


Weitere Informationen finden Sie unter den folgenden Links:

3 Banken Zinschance Global (R) (A)

3 Banken Zinschance Global (R) (T)

Neues Fondsangebot "3 Banken Zinschance Global"

Hinweis: Im Rahmen der Anlagepolitik investiert der 3 Banken Zinschance Global hauptsächlich in Anteile an anderen Investmentfonds. Marktbedingte geringe oder sogar negative Renditen von Geldmarktinstrumenten bzw. Anleihen können den Nettoinventarwert des Investmentfonds negativ beeinflussen bzw. nicht ausreichend sein, um die laufenden Kosten zu decken.

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