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Interview I Fondsjournal Mai 2024

Sachwerte

Michael Kaser, Fondsmanager unserer 3 Banken Sachwerte-Aktienstrategie, schildern im Interview die Positionierungen dieses Fonds.
Quelle: Shutterstock
Gehen wir nochmals im Detail auf die Aktienseite ein. Warum sollte man in Sachwerteaktien investieren, Herr Kaser?
Michael Kaser: Die Streuung von Vermögenswerten in einem Portfolio führt nachweislich zu einer besseren Rendite-Risiko-Relation; das hat bereits der US-Nobelpreisträgers Harry M. Markowitz in den 1950er Jahren gezeigt. Eine Möglichkeit, um die Anlage breiter aufzustellen, bieten Sachwerte-Aktien. Neben den bereits genannten Investitionen in reale Vermögenswerte wie Rohstoffe, Edelmetalle, Immobilien oder Infrastruktur sind das vor allem Anlagen in Aktien der in diesen Sektoren tätigen Unternehmen. Dass Sachwerteaktien sich in ihrer Wertentwicklung immer wieder deutlich vom Gesamtmarkt abkoppeln können, liegt auch an der vergleichsweisen geringen Gewichtung in den globalen Aktienindizes. Ein bereits breit aufgestelltes Aktienportfolio kann durch solche Werte also durchaus besser diversifiziert werden. In den vergangenen 10 Jahren wies die Subkomponente „Sachwerte-Aktien“ nur ein einziges Verlustjahr aus, was rückbetrachtet den sehr konservativen Charakter der Strategie widerspiegelt. Wer reine Aktieninvestments sucht, kann das Konzept auch sortenrein über die 3 Banken Sachwerte-Aktienstrategie erwerben.

Wie ist das 3 Banken Sachwerte-Aktienportfolio aktuell nach Branchen und Regionen aufgestellt?
Kaser: Zu Beginn des Jahres war das Portfolio stark defensiv ausgerichtet, mit einer Übergewichtung in den Sektoren Gesundheit und Basiskonsum, Grundidee des Fondskonzeptes ist es ja auch Konjunkturrisiken zu beschränken und stabile defensive Branchen zu suchen. Nach und nach haben wir dann begonnen, Positionen im Edelmetall- und Rohstoffbereich aufzubauen und sind aktuell mit knapp 25 % in Gold und Silberminen und mit knapp 25 % in Industrierohstoffunternehmen investiert; hinzu kommen rund 8 % in Energieunternehmen. Mit gut zwei Drittel im Rohstoffsegment ist der Fonds eher am oberen Ende der historischen Rohstoffgewichtung veranlagt und konnte so vom Anstieg der Rohstoffpreise, insbesondere der Goldpreis-Rallye, profitieren. Eine untergeordnete Rolle mit etwa 5 % spielen derzeit Aktien von Immobilienunternehmen, da diese – wie bereits erwähnt -unter den steigenden Refinanzierungskosten leiden. Abgerundet wird unser Portfolio mit den defensiven Branchen Gesundheit und Basiskonsum, die zusammen in etwa 30 % des Portfolios ausmachen. Auf regionaler Ebene sind wir stark in den USA und Kanada investiert, da dort viele Rohstoffunternehmen beheimatet sind. Der Sitz des Unternehmens spielt für uns im Selektionsprozess aber eine untergeordnete Rolle; stattdessen unterziehen wir das Unternehmen einer Detailanalyse und entscheiden auf deren Basis.

Wie Sie bereits erwähnt haben, ist ein wesentlicher Teil in Gold- und Silberminen investiert. Was steckt hinter dieser Strategie?
Kaser: Trotz hoher Realzinsen und sinkender Inflation wird Gold durch die Käufe ausländischer Zentralbanken in der Nähe seines Allzeithochs gehalten. Eine sich abschwächende Weltwirtschaft könnte als nächster Rückenwind dienen. Gleichzeitig haben sich Minen von den Goldpreisen entkoppelt und hinken dieser Entwicklung hinterher. Goldminenunternehmen sind äußerst zyklisch, man kauft am besten zu günstigen Bewertungen und wenn die sogenannten Free Cash Flows zu wachsen beginnen. Fast alle Bewertungskennzahlen befinden sich derzeit nahe des Allzeittiefs und preisen einen deutlichen Diskont gegenüber dem Goldpreis ein, für uns ein klares Kaufsignal.

Welche Rohstoffunternehmen befinden sich sonst noch im Fonds?
Kaser: Neben Unternehmen aus dem Bereich Edelmetalle investiert der Fonds auch noch in Industrierohstoffunternehmen, die von der Energiewende profitieren. Unter anderem handelt es sich dabei um die beiden Metalle Aluminium und Kupfer. Mit Freeport McMoRan sind wir im weltweit führenden Bergbauunternehmen für Kupfer investiert. Das Unternehmen besitzt große Kupferminen in Nord- und Südamerika, einschließlich der Grasberg-Mine in Indonesien, einer der größten Kupfer- und Goldminen der Welt. Weiters haben wir mit dem Unternehmen Albemarle kürzlich auch einen Produzenten von Lithium ins Portfolio aufgenommen. Dieser Rohstoff wird in hohem Maße bei der Batterieherstellung von Elektroautos benötigt. Auch wenn das Thema rund um die Energiewende zuletzt etwas Federn lassen hat, bleiben die langfristigen Treiber intakt und die Bewertungen sind auf aktuellem Niveau wieder attraktiv.

Was sind weitere klassische Sachwerte-Investments?
Kaser: Neben den bereits genannten Sektoren investieren wir auch in Unternehmen, die im Bereich Land- oder Forstwirtschaft tätig sind. Der Agrarsektor wird von vielen Experten als langfristiger Wachstumsmarkt ausgemacht. Das zentrale Argument für Investitionen in den Agrarsektor liefert das rasante Wachstum der Weltbevölkerung und die damit verbundene steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln. Steigen die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse, so bleibt den Landwirten mehr Geld für Landmaschinen, Saatgut, Dünger oder Bewässerungsanlagen. Mit Deere sind wir beispielsweise in einem weltweit führenden Hersteller von Landmaschinen und Landtechnik investiert. Das Unternehmen produziert Traktoren, Mähdrescher, Pflanzmaschinen und andere Geräte für den Einsatz in der Landwirtschaft.

Das Nettovermögen kann aufgrund der Portfoliozusammensetzung oder der verwendeten Portfoliomanagementtechniken unter Umständen eine erhöhte Volatilität aufweisen.
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    3 Banken Sachwerte-Aktienstrategie (R) (T)
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