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Interview I Fondsjournal Dezember 2024

Wir erwarten einen Aufholprozess bei US-Small- und Mid-Caps

Der 3 Banken Aktienfonds-Selektion wurde vom GELD-Magazin in der Kategorie„Aktiendachfonds dynamisch“ als bestes Produkt in der 1-Jahres-Periode ausgezeichnet. Im Interview erläutert Fondsmanager Alexander Gruber die Strategie und beschreibt das aktuelle Umfeld.
Quelle: Shutterstock
Fondsjournal: Beschreiben Sie uns bitte kurz das Konzept des Fonds.
Alexander Gruber: Wie der Produktname schon vermuten lässt, veranlagt der Aktienfonds-Selektion in andere Aktienfonds- und ETFs und nicht direkt in Einzeltitelaktien. Der Sinn des Fonds besteht nicht darin, nur die in der Vergangenheit besten Fonds zu kaufen, sondern die interessantesten Fondskonzepte für die jeweilige Anlagekategorie, je nach aktueller Markteinschätzung, auszuwählen und in einem Produkt zu vereinen. Im Rahmen des Fondskonzeptes können dabei sowohl geografische als auch branchenmäßige Schwerpunkte gesetzt werden. Zudem ist das Management auch bei der Veranlagung in unterschiedliche Investmentstile und Unternehmensgrößen sehr flexibel. Das Produkt ist hier sehr anpassungsfähig und eignet sich daher gut als Kernprodukt für eine langfristige Veranlagung.

Gibt es ein Rahmengerüst, das Sie im Investmentprozess berücksichtigen müssen?
Gruber: Das Portfolio selbst ist zu 70% an den Regionen des Weltaktienindex orientiert. Wir haben aber in Bezug auf Stile alle Möglichkeiten – Value, Growth, Blue-Chips, Small-Caps oder einfach einen Fonds mit einem überzeugenden Stock-Picking-Ansatz. Die restlichen 30% sind dann sogenannte Themen- oder Trendinvestments mit einer Maximalgewichtung von 10% pro Thema. Aktuell sind wir in Goldminen investiert, das würde in diese Kategorie fallen. Cash sehen wir ebenso als Anlageklasse, aber nur bis knapp 20% des Fondsvermögens. Grundsätzlich legen wir uns zwar auf eine strategische Ausrichtung und auf ein Weltbild fest, gestehen uns aber immer wieder ein, dass wir falsch positioniert sein könnten und sind auch jederzeit bereit, unsere Meinung zu ändern. Hierbei kommt die Demut vor dem Markt deutlich zum Ausdruck. Die eigene Meinung aufzugeben, umzukehren und in eine andere, genauso unsichere Richtung zu steuern, fällt vielen Fondsmanagern schwer, weshalb es im Management dieses Produktes unumgänglich ist, sich dauerhaft im Team auszutauschen und am Puls der Zeit zu bleiben.

Sie reden von Anpassungsfähigkeit. Besteht die Möglichkeit im Fonds das Marktrisiko zu reduzieren?
Gruber: Grundsätzlich hat der Fonds die Möglichkeit bis zu 20% Cash aufzubauen. Wir schließen die Möglichkeit auch nicht kategorisch aus, jedoch gibt es da eine Börsenweisheit, die lautet: „It's not about timing the market, but about time in the market (Zeit schlägt Zeitpunkt).“ Das bedeutet soviel, dass es wichtig ist, langfristig investiert zu sein. Das ist wissenschaftlich belegt. Selbst den Erfahrensten fällt es enorm schwer, den Markt zu timen. Wenige starke Tage am Kapitalmarkt, an denen man unterinvestiert ist, können schon enorm schmerzen. Das gilt es zu vermeiden. Aus diesem Grund wollen wir uns hier auch nicht überschätzen und versuchen investiert zu bleiben.

Wie ist der Fonds aktuell positioniert und welche Anpassungen gab es zuletzt?
Gruber: Der Fonds hat üblicherweise eine globale Ausrichtung, ist aktuell aber ausschließlich in Industrieländer investiert. Dabei sind schwerpunktmäßig aktuell etwa dreiviertel des Fonds in den USA veranlagt, der verbleibende Teil verteilt sich auf Europa und ein kleiner Anteil auf Japan. Noch im ersten Quartal verabschiedeten wir uns von einer Gewichtung in den Emerging Markets und kauften dafür einen Goldminenfonds mit 4% ins Portfolio. Im Sommer wurden dann auch einmal Gewinne mitgenommen und die Position auf 2% reduziert. Gold ist heuer sehr gut gelaufen, stellt für uns aber nach wie vor eine sinnvolle Beimischung dar. Goldminen sind noch dynamischer als Gold selbst und so können mit geringen Gewichtungen schon wertvolle Performancebeiträge erwirtschaftet werden. Jedoch muss man sich auch den Risikos bewusst sein und die Quoten sollten mit Bedacht festgelegt werden. Bei denEmerging Markets ist vor allem in China das Umfeld weiter schwierig. Zuletzt wurde zwar ein größeres Konjunkturpaket angekündigt, andere Probleme wie beispielsweise das Wachstumsproblem bleiben aber weiter bestehen. Wir sind hier nach wie vor skeptisch und sind aktuell nicht investiert. Weiters gab es in diesem Jahr mehrmals Anzeichen für eine Verbreiterung des Marktes. Die „Glorreichen 7“ um Nvidia, Microsoft & Co. zeigten vor allem im Sommer häufiger Ermüdungserscheinungen und so verbreiterten wir den Aktienfonds-Selektion mit Gewichtungen in US Small- und Mid-Caps . Das wirkte sich in den Sommermonaten ausglei-chend auf das Portfolio aus und hier fühlen wir uns auch weiterhin wohl. Vor allem der breite amerikanische Aktienmarkt sollte in Phasen von Zinssenkungen entsprechende Aufwärtsdynamik aufweisen, da ein großer Anteil der Unternehmen im Index stark von Fremdfinanzierungen abhängig ist und von sinkenden Zinsen profitiert.

Nach welchen Kriterien erfolgt die Produktauswahl innerhalb des Fonds?
Gruber: Wir achten bei der Auswahl darauf, dass wir Produkte auswählen, die in ihrer Anlageklasse relativ konstant zu den Besten gehören. Zentrale Frage bleibt immer: Wie und mit welchem Risiko wurde die Rendite erzielt? Wir trachten danach, die Top-Performer eines Jahres zu vermeiden, die im Jahr darauf wieder alle relativen Zugewinne verlieren. Die Konstanz der Relativperformance ist ein wesentliches Kriterium. Aber auch die Qualität des Managementansatzes, die Zusammensetzung und Konstanz des Teams spielen eine Rolle. Die Steuerung der Re-gionen, Stile und Branchen nehmen wir als Fondsmanagement dann on top vor.

Wie bewerten Sie das allgemeine Umfeld?
Gruber: Aktuell beobachten wir nach wie vor eine relative Attraktivität von US-Aktien gegenüber ihren europäischen und japanischen Pendants. Natürlich sind die Bewertungen in den Vereinigten Staaten etwas ausgedehnt, diese können aber durchaus gerechtfertigt werden. Zu den Gründen zählen höhere Innovationskraft, größeres Wachstum und weniger politische Einschränkungen und Unsicherheiten. Das finden Investoren attraktiv und dementsprechend positiv war auch die Kursentwicklung in der Vergangenheit. Außerdem sitzt der Großteil der Technologieführer dort. Aber auch bei den Nebenwerten sehen wir die USA aktuell im Vorteil. Hier läuft die Konjunktur noch deutlich robuster als auf der anderen Seite des Atlantiks. In Europa gibt es aktuell mehrere Themen, die belasten. Zum einen ist man stark von China abhängig und leidet unter der chinesischen Konsumschwäche, aber auch der Russland/Ukraine-Krieg belastet Europa. Außerdem konnte man in den Sommermonaten eine Branchenrotation sowie eine Marktverbreiterung feststellen. Man muss sich vor Augen halten, dass Small und Mid-Caps in den letzten Jahren deutlich schlechter performt haben als Large-Caps, die Marktkonzentration auf wenige große Titel ist historisch hoch. Aber nicht falsch verstehen, wir haben in Summe keine negative Meinung von den "Glorreichen 7". Unter Präsident Trump könnte sich das Umfeld für Nebenwerte aber auch wieder verbessern. Wir haben bereits ein Exposure in diese Richtung aufgebaut, behalten uns aber vor, die Positionen weiter zu erhöhen, sollte sich ein nachhaltiger Trendwechsel abzeichnen.

Hinweis: Im Rahmen der Anlagepolitik investiert der 3 Banken Aktienfonds-Selektion hauptsächlich in Anteile an anderen Investmentfonds.

3 Banken Aktienfonds-Selektion

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